Es war einmal ein kleines Maedchen, das war ganz allein auf der Welt. Es hatte nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stueck Brot in der Hand. so ging es in die Welt hinaus.
Da begegnete ihm ein armer mann, der sagte: "Ach, gib mir etwas zu essen. Ich bin so hungrig." Und das Maedchen schenkte ihm das ganze Stueck Brot.
Dann kam ein Kind, das jammerte: "Mich friert. Ach, wenn ich doch etwas Warmes fuer meinen Kopf haette!" Und das Maedchen schenkte ihm seine Muetze.
nach einer Weile kam wieder ein Kind, das hatte keine jacke an und fror. Dem schenkte das Maecchen sine jacke.
Danach bat ein Kind um ein Roeckchen. Dem schenkte das maedchen seinen Rock.
Als es dunkel wurde, gelagte das Maedchen in einen Wald. Da kam noch ein Kind und bat um ein Hemdchen. das Maedchen dachte: Es ist so dunkel, dass mich niemand sehen kann, dann kann ich mein Hemdchen auch verschenken.
Und wie es so dastand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne von Himmel und waren laute blanke Taler. Und das Maedchen hatte ein neues Hemd an von allerfeinstem Leinen. Dam sammelte es die Taler hinein und hatte genug fuer sein ganzes Leben.
Wer reitet so spaet durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit sseinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er fasst ihn sicher , er haelt ihn warm.-
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?- Siehst, Vater, du den Erlkoenig nicht? Den Erlkoenig mit Kron' und Schweif? Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.-
"Du liebes Kind, komm, geh mit mire! Bar schoene Spiele spiel' ich mit dir; Manch' bunte Blumen sind an dem Strand; Meine Mutter hat manch' guelden' Gewand."
Mein Vater, mein Vater, und hoerest du micht, Was Erlenkoenig mir leise verspricth? Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind! In duerren Blaetterrn saeueselt der Wind.-
"Willst, feiner Knabe, du mit mire gehen? Meine Toechter sollen dich warten schoen; Meine Toechter fuehren den naechtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein."
Mein Vater, mein Vater und siehst du nicht sort Erlkoenigs Toechter am duerstern Ort?- Mein sohn, mein Sohn, ich seh' es genau; Es scheinen die altern Weiden so grau.-
"Ich liebe dich, mich reizt deine schoene Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt."- Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst eer mich an! Erlkoenig hat mir ein Leids getan!- Dem Vater grauset's , er reitet geschwind, Er haelt in den Armen das aechzende Kind, Erreicht den Hof in Muehe und Not; In seinen Armen das Kind war tot.